Eine Fahrradkarte für Marburg

Gibt es eine Fahrradkarte von Marburg für den Alltagsradverkehr?

„Aber sicher!“ werdet ihr denken. Schließlich beschäftigt man sich in Marburg seit 1980 mit der Förderung des Radverkehrs und schickt sich an die Bestenlisten im ADFC-Fahrradklimatest zu erstürmen. Da hat man doch als Stadt sicher längst eine Fahrradkarte erstellt, natürlich auch digital im Netz verfügbar, logisch!

Leider ist die Antwort: NEIN!

Zwar gab es im Januar 2013 einen Antrag der Fraktionen B90/Die Grünen und SPD mit entsprechende Aktivitäten: Es sollte ein Stadtplan erstellt werden der kostenlos oder günstig als Papierplan und außerdem digital verfügbar ist. Die Kosten dafür wurden auf 20.000 Euro geschätzt. Welche Kosten tatsächlich entstanden sind, entzieht sich unserer Kenntnis. Fast 2,5 Jahre nach diesem Beschluss wurde der Plan dann endlich im Mai 2015 veröffentlicht. Leider ist von diesem Plan nicht viel übrig. In das digitale Format hat er es offensichtlich nie geschafft und in Papierform ist er heute weder bei der Stadt noch beim Touristikverband bestellbar. Übrigens sollte dieser schon 1998 im Zuge des Radverkehrsentwicklungsplanes erstellt werden (auch digital). Der offizielle Radroutenplaner des Landes Hessens enthält zwar auch Radrouten in Marburg, doch sind diese nicht ausreichend klassifiziert. Dort kann man z. B. keine möglichst autofreie Route planen.

Aber es gibt sie! Die Fahrradkarte mit der Radelnde gut durch Marburg kommen!
Gut, heißt: Sicher, schnell und mit einem angenehmen Fahrerlebnis!

Dies waren dann auch die Kriterien, mit denen in privatem Engagement eine Fahrradkarte für Marburg entwickelt wurde.
Über unser Pathfinder-Projekt sind wir mit Ulrich Schu und Norbert Donner-Banzhoff zusammengekommen.
Langsam haben wir uns an das gemeinsame Erfassen der Geodaten in einer zentralen Cloud und die möglichen Darstellungsformen im Netz herangetastet. Irgendwann war klar: Wir können das und es macht Sinn! Somit wurde das Projekt zum Selbstläufer. Bemerkenswert ist auch die Tatsache, dass wir es hier mit einem waschechten „Coronaprojekt“ zu tun haben (Start im Juli 2020). Die gesamte Kommunikation wurde über E-Mail, Telefon und Videomeetings abgewickelt. Ich selbst habe die Projektbeteiligten nicht ein einziges mal im „richtigen Leben“ getroffen!

Da klar war, dass die Fahrradkarte besonders interessant für Menschen ist, die neu nach Marburg kommen, wurde der Kontakt zum AStA-Verkehrsreferat gesucht. Leider wurden in diesem Jahr coronabedingt keine „Ersti-Tüten“ gepackt. Dort hätten wir gerne einen Flyer hineingetan. Nun läuft alles digital und wir sparen das Papier und die Druckerfarbe!

MarburgRadeln ist ein Mitmachprojekt! Kommentare zu einzelnen Abschnitten des MarburgRadeln-Netzes, könnt ihr direkt in der Karte auf der MarburgRadeln-Feedbackseite hinterlassen. Eure Feedbacks lassen sich dann in der Karte über die Ebenensteuerung anzeigen.

Hier auf der Seite der IG-Mobilität findet ihr die Karte ab sofort dauerhaft im Menü unter der Kategorie „Pathfinder“:

Offizieller MarburgRadeln-Flyer:

Jetzt aber auf zum Stöbern und Mitmachen, hier geht es direkt zur Karte: MarburgRadeln – aber sicher!

9 Gedanken zu „Eine Fahrradkarte für Marburg

  • 16. Mai 2021 um 11:52
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    kleine Brücke in Cölbe über die Lahn: Der Hinweis Fahrradrahrer absteigen ist ja ein blöder Witz!
    Die Stufen sind zu steil! Ein scweres e-Bike ist von einer älteren oder schwächeren Person kaum hoch zu tragen, wie schon beobachtet. Möglichkeit einer Schieberinne?
    Ansonsten Brücke für Radler nicht empfehlenswert!

    Antwort
  • 16. Mai 2021 um 12:03
    Permalink

    Hallo Herr Schautes,

    sie haben Recht! Wir werden den bestehenden Hinweis („steile Treppe“) in der Karte noch mal präzisieren.
    Allerdings hat dieser Weg seine Berechtigung, da er die Zerschneidung durch Bahn, Lahn und B3 über ein sehr langes Stück durchbricht. Schreiben sie doch einen Brief an den Bürgermeister und fordern sie hier Barrierefreiheit. Wenn das zwei, drei Menschen tun, zeigt das bestimmt Wirkung. Lassen sie uns wissen, wie die Antwort ausfällt!

    Antwort
  • 16. Mai 2021 um 12:04
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    Die kleine Brücke über die Lahn in Cölbe ist l für Radler schlecht und nicht zu empfehlen.. Der Hinweis: Fahradfahrer absteigen grenzt schon an Frechheit. Die Stufen sind so steil, dass ein älterer oder schwächerer Mensch die Stufen mit einem schweren E-Bike nicht bewältigen kann, wie schon beobachtet.
    Eine Schieberinne wäre eine Hilfe?

    Antwort
    • 16. Mai 2021 um 12:10
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      Hallo Herr Schautes, Antwort siehe oben unter ihrem ersten Kommentar.

      Antwort
  • 16. Mai 2021 um 12:08
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    Sie können ger meinen Kommentar an den Bürgermeister weiterleiten und mir seine Antwort übermitteln.
    Mit Radlergruß
    B.schautes

    Antwort
    • 16. Mai 2021 um 12:13
      Permalink

      Das tun wir in diesem Falle einmal.
      Mein Erfahrung zeigt aber, dass es hilfreich ist, wenn viele verschiedene Menschen eine Eingabe an die offiziellen Stellen machen.
      Sonst sind wir schnell die üblichen Verdächtigen (-;

      Antwort
    • 5. Oktober 2021 um 13:44
      Permalink

      Hallo Herr Schautes,
      die Antwort hat zwar fast 4 Monate auf sich warten lassen, aber hier ist sie nun:

      Sehr geehrter Herr Lang,
      ihre Anregung zu einer barrierefreien Umgestaltung des sog. Sepp-Herberger-Steges nehmen wir gerne auf.
      Zum gegenwärtigen Zeitpunkt haben wir jedoch andere gewichtigere Bereiche, in denen barrierefreie Umgestaltungen im öffentlichen Raum umgesetzt werden sollen, die auch unsere finanziellen Möglichkeiten nicht unwesentlich beanspruchen werden.

      Abteilung IV
      Bau, Liegenschaften, Umwelt

      Antwort
  • 21. Mai 2021 um 10:04
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    Ich nehme die Brücke 2 – 3 mal pro Woche auf dem Weg von den Lahnbergen nach Cölbe. Ein normales Rad mit 2 Taschen kann man da durchaus heruntertragen. Da man sonst über Marburg oder Bürgeln fahren müsste, ist das der beste Weg und sollte in der Karte erfasst bleiben.
    Philipp Reiß

    Antwort
    • 24. Mai 2021 um 11:46
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      Schönen Dank für die Bestätigung, Herr Reiß! Es ist wichtig, dass sich nicht nur die üblichen Aktivisten zu Worte melden.

      Antwort

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