Corona-Lockdown und Radwege

War der Corona-Lockdown wirklich notwendig und was bedeutet das für die Klimaziele?

Im Epidemiologischen Bulletin des RKI wird in der Ausgabe 17/2020 zur Entwicklung des Reproduktionswertes „R“ berichtet.
Titel: Schätzung der aktuellen Entwicklung der SARS-CoV-2Epidemie in Deutschland – Nowcasting
https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2020/Ausgaben/17_20_SARS-CoV2_vorab.pdf?blob=publicationFile

Schaut doch mal auf die Abb. 4 „Schätzung der effektiven Reproduktionszahl R für eine angenommene Generationszeit von 4 Tagen. Die gestrichelten vertikalen Linien kennzeichnen den Start der in Tab. 1 (S. 15) genannten Maßnahmen am 9. März, 16. März und 23. März 2020.“

Wie man sieht war „R“ bereits zwei Tage VOR der Verkündung des Lockdowns am 23.03.2020 unter 1 gesunken, was auf ein rückläufiges Corona-Infektionsgesehen hinweist. Wir sind mit Lockdown und drei Wochen später ebenfalls unter 1.

War das notwendig? und was passiert nach der Krise mit den Förderprogrammen für unsere Klimaziele (Energiewende, Verkehrswende, Agrarwende)? Ist in der zu erwartenden Rezession überhaupt noch genug Geld da für den Ausbau der hess. Radfernwege und andere dringend notwendige Maßnahmen?

4 Gedanken zu „Corona-Lockdown und Radwege

  • 21. April 2020 um 9:37
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    Ich bin kein Spezialist, frage mich aber, ob die Ermittlung von „R“ sich nicht gegebenenfalls geändert hat. Stichwort: Tests.

    Bzgl. Förderungen:
    Die Klimakillerindustrie fordert und wird fordern, das sie staatlich gerettet wird.
    Wie immer systemrelevant!
    Das wird sich auf Finanzen und Förderungen in der Zukunft auswirken!

    Siehe dazu auch den Termin rechts oben: 24. April 2020

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  • 1. Mai 2020 um 21:13
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    Krisenmanagement ist immer schwierig, wenn nur ungenaue Information verfügbar ist.
    Die Klimatologen waren schon vor 30 Jahren sicher in der Prognose. Noch bevor sie ganz sicher waren, gab es die Warnung, dass der ultimative Beweis, die tatsächlich messbare Temperaturerhöhung, dann einen irreparablen Schaden darstellt. Recht gehabt.

    Corona hat für uns den Vorteil, dass andere schon praktische Erfahrung sammeln mussten. Das ergibt eine konkrete Handlungsanleitung, wenn man sich nicht darauf versteigt, das deutsche System sei doch viel besser als das chinesische und erstmal abwartet.

    Was mich doch sehr wundert, sind die vielen Rechnungen der Statistiker. Sie täuschen eine Genauigkeit vor, die allein durch die Auswahl der zu testenden Personen unrettbar verloren ist. Damit kann man Politik machen, aber keine Entscheidung begründen. Durch traditionelle „Beobachtung“ wird R erklärbar: Der Lockdown wurde von vielen verantwortungsvollen Menschen vorweggenommen und durch die nachfolgende Anordnung stabilisiert. Ob die Stabilisierung nötig war, hätte ein destruktives Experiment klären können – die Sparschweinmethode (Ist schon genug drin ? Schauen wir mal nach !).

    Bei den Kosten empfehle ich immer eine umfassende Bilanz. Verkehrswende, Energiewende Klimarettung vermindern Kosten. Teuer ist nur die Erhaltung des Krisen erzeugenden Wirtschaftssystems. Das Wettbewerbsprinzip tötet. Kooperation ist menschlich.

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    • 3. Mai 2020 um 10:54
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      Wahrscheinlich habt Ihr beide recht. Ich kann mir gut vorstellen, dass diese ganzen Menschen im Moment vielleicht wirklich nur versuchen, bestmöglichst aus dieser Corona-Krise zu kommen. Einfach in dieser Situation, in der man das Virus nicht wirklich kennt und einschätzen kann, den Spagat zwischen Gesundheit und Wirtschaft so hinzukriegen, dass möglichst wenig Schäden und Kollateralschäden auftreten.

      Ja und R mag dadurch nicht wirklich gut interpretierbar sein, dass viele vernunftbegabte Zweibeiner in vorauseilendem Gehorsam sich schon vorher selbst Beschränkungen auferlegt haben.

      Das Problem ist, dass Entscheidungen getroffen werden müssen, ohne dass man genau weiß, wie sich das Virus verhält und was genau passieren wird.

      Nur wie begegnen wir nun der wirschaftlichen Kriese? Die Automibilindustrie und andere strecken schon die Hände aus nach den Förder- Milliarden. Hier müssen wir nun vernüftig handeln und die Fördermittel an Bedingungen des Klimaschutzes und der Biodiversitätsförderung knüpfen, wie es Habeck und Co gestern auf dem Digitalen Bundesparteitag der Günen gefordert haben.

      Auch muß klar sein, dass keine Fördermittel abkassieren darf, wer weiter munter Boni an die Führungsetage auszahlt, wie im Bakencrash passiert.

      Ein weiter so wie bisher gilt es unbedingt zu vermeiden.

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