Bald ist es wieder soweit: Lahnradweg überflutet !

Alle Jahre wieder, wenn der Schnee schmilzt und die Lahn Hochwasser führt, ist der Lahnradweg zwischen Caldern und Sterzhausen über Wochen unpassierbar. Zwei Furkationen zum Hochwasserschutz und die Unterführung der K 79 sind dann überflutet.

Eine beschilderte Ausweichstrecke gibt es nicht. Wer Ortskennnis und ein Gelände taugliches Rad hat, umfährt den Bereich, indem er*sie vor dem Rastplatz nach Norden den Feldweg nimmt und dann weiter parrallel der Bahngleise.

Ganz Mutige versuchen die Fahrt durch das Wasser, aber Vorsicht! die Rinnen sind tiefer und die Strömung stärker als erwartet. Im Winter ein unfreiwilliges Bad zu nehmen ist nicht angenehm.

Das Problem ist seit Jahren bekannt und wurde bisher weitgehend ignoriert. Jetzt kommt vielleicht Bewegung in die Situation.

Im Rahmen der Nahmobilitätsstrategie für Hessen erarbeiten das hess. Verkehrsministerium und Hessen Mobil nun unter Beteiligung der Städte, Gemeinden und Kreise, Regierungspräsidien, Fachbehörden, regionalen Institutionen und Interessenverbänden an einem s.g. Rad-Hauptnetz Hessen, worunter explizit auch eine schnelle Radwegeverbindung Biedenkopf-Marburg fällt.

Während des Radverkehrsforums Marburg-Biedenkopf am 16. Oktober wurde diesbezüglich der aktuelle Radverkehrsentwicklungsplan (LINK) vorgestellt. Hiernach käme als Maßnahme LT2 ein neuer Radweg vom Calderner Bahnhof entlang der Gleise bis nach Sterzhausen in Frage.

Schade wäre dabei jedoch der Verlust des überdachten Rastplatzes unmittelbar an einer der Furkationen und die Tatsache, dass der Bestandsweg deutlich attraktiver ist als die mögliche neue Streckenführung entlang der Gleise und nah der viel befahrenen B62.

Auszug aus dem Radverkehrsentwicklungsplan

In Lahntal selbst kursiert noch eine weitere Lösung in Form von Brücken über die Furkationsrinnen am Lahnradweg, der gleichzeitig Wirtschaftsweg ist. Diese müssten seitlich des eigentlichen Weges verlaufen, um weiterhin die Durchfahrt für landwirtschaftliche Nutzfahrzeuge zu gewährleisten, was ggfs. mit Regelungen des Naturschutzes kollidiert.

Wünschenswert wären bessere Informationen zu diesen Plänen und die Einbeziehung der Nutzer und Anwohner.

Beispiel einer möglichen Brückenlösung

5 Gedanken zu „Bald ist es wieder soweit: Lahnradweg überflutet !

  • 15. Dezember 2019 um 20:20
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    Da habe ich mir gerade nasse Füße geholt und die unterwassertauglichkeit des Boschmotors sowie der e-Steuereinheit der Rohloff-Schaltung getestet. Ergebnis: Beide wasserdicht! (-;
    Durch die Stromschnellen in der Röhre habe ich mich dann aber nicht mehr getraut…

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  • 16. Dezember 2019 um 8:46
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    Gut zu wissen, dass es wieder soweit ist! Dann brauche ich es mit meinem Liege3Rad gar nicht erst versuchen. Schade Hessisches Rad-Hauptnetz. Die Verbindung Biedenkopf – Marburg kann nun nur über die gefährliche L 3092 führen 🙁

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  • 16. Dezember 2019 um 9:01
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    Na ja, gestern hätte ich mich schon über die Maßnahme LT2 gefreut! (-;

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  • 19. Dezember 2019 um 8:58
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    Ab heute (Do) ist es wieder einfacher, die Wassertiefen mit dem Rad zu passieren. Am Montagabend war es ganz schön heikel im Stockdunkeln abzuschätzen, ob sich die überfluteten Passagen noch heile passieren lassen…
    Ich warte schon seit 15 Jahren auf eine Brücken – Lösung, denn sich mit dem Rad im Dunkeln in den Berufsverkehr zu wagen, ist auch nicht ungefährlich.

    Ein echter Wahnsinn, dass man dafür jetzt plant, gleich 3 km neuen Radweg an den Bahngleisen entlang zu bauen, was für eine Geldverschwendung.

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  • 22. Dezember 2019 um 12:14
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    Die Maßnahme LT2 könnte meines Erachtens günstiger kommen als eine „Brückenlösung“.
    Für die Kommune sicher schon von daher, weil die Maßnahme LT2 großteils parallel zur B62 verlaufen würde. Bau von Radwegen an Bundesstraßen findet nicht auf Kosten der Kommune statt!
    Aber davon abgesehen bin ich nicht sicher, ob eine Brückenlösung überhaupt günstiger wäre.
    Es müssten zwei Furkationsrinnnen überwunden werden.
    So eine Brücke in Stahlbauweise schlägt locker mit 50.000 Euro zu buche.
    Mit dem Brückenbau wäre es auch nicht getan, sondern die Wasserrinnen müssten entsprechend eingefasst werden.
    Also grob geschätzt ca. 150.000 Euro für die Überwindung der beiden Furkationsrinnen.
    Damit ist das Problem mit dem Hochwasser an der Unterführung unter der K79 noch nicht gelöst!
    Wie soll man das überhaupt lösen? Kosten?
    Dem entgegen stehen bei Maßnahme LT2 Baukosten für etwa 2000 Meter Radweg:
    123,30 Euro x 2000 = 246.600 Euro (ggf. plus Landkauf)
    Quelle für Baukosten: https://adfc-erfurt.de/EinMeter.html

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