Kettcar für die Großen

Spielzeug oder ernstzunehmendes Verkehrsmittel, was meinen Sie?

https://kart.e-go-mobile.com/kart.html

Hier ein netter Image-Film: https://youtu.be/C9c-tuZMT-8

Im Datenblatt des e.go-Kart gibt es den Eintrag „StVZO konform“ und den Hinweis, dass das Fahrzeug als Fahrrad klassifiziert ist.

Die technischen Daten des Karts muss man leider etwas suchen:
http://www.e-go-mobile.com/de/modelle/e.go-kart/

Als mehrspuriges Fahrzeug mit Elektrounterstützung könnte man es z. B. mit einem Pedelec-Trike vergleichen, was ich an dieser Stelle eigentlich tun wollte.

Dieser Vergleich hinkt jedoch an vielen Stellen und man merkt schnell, dass die bekannten Liegeradhersteller sich schon jahrelang mit den Anforderungen des Alltags auseinandersetzen und Lösungen dafür entwickeln.

So gibt es schier unendliche Konfigurationsmöglichkeiten vom Sportgerät bis hin zum Reha-Fahrzeug.

Es gibt sie in faltbaren Ausführungen und somit transportabel. Sie sind vollgefedert erhältlich und die klassische tiefe Straßenlage und der ergonomische Sitz sind in der Regel obligatorisch.

Als Pedelec-S-Version bis 45 Km/h werden sie für häufiges Langstreckenfahren über Land geeigneter.

Etwas erstaunlich ist beim e.go-Kart die angegebene Reichweite von nur 25 Km, im Vergleich zu Pedelecs, für die z. Z. etwa 50-100 Km Reichweite angegeben werden. Dies ist sicherlich dem recht hohen Eigengewicht des Karts von 57 Kg in der Basisversion geschuldet.

Schutzbleche und Regenschutz als Zubehör sucht man beim Kart vergeblich.

Der im Hinblick auf die verbauten Fahrradkomponenten noch moderate Preis und der Hipster-Faktor sprechen für das Kart, sonst aus meiner Sicht leider leider nicht viel. Eventuell spielt bei dem ein oder anderen der Nostalgiegedanke eine Rolle und sie erinnern sich zurück an die Zeit, als sie ihr erstes Automobil (Kettcar) fuhren.

Einen Nachteil haben beide Konzepte gemeinsam:
Sie benötigen eine gute und möglichst eigene Infrastruktur! Aufgrund der geringen Gesamthöhe und der damit einhergehenden schlechten Sichtbarkeit kann ich die Nutzung im Mischverkehr mit KFZ nicht empfehlen. Hier ist das klassische Fahrrad deutlich überlegen!

Hier eine Herstellerunabhängige Auswahl an Liegefahrrädern mit Bilder, Neu- und Gebrauchtpreisen:
https://www.spezialradmesse.de/gebrauchtrad-archiv.html

Hier noch ein Artikel über den Einsatz eines mehrspurigen Fahrzeugs mit Elektrounterstützung in der Marburger Altenhilfe St. Jakob:
https://www.marburg.de/portal/meldungen/e-bike-tandem-gibt-verlorene-freiheit-zurueck-900002837-23001.html?rubrik=900000004

2 Gedanken zu „Kettcar für die Großen

  • 11. Oktober 2020 um 23:09
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    Hallo, ich fahre das e.Go Kart in einer modifizierten Variante und habe in kurzer Zeit über 600 km gefahren. Die Reichweite ( Tour oder Sport bei Brose ) langt hier im Sauerland für ca. 35-50 km, je nach Steigung . Das e.Go Kart nutze ich für den Alltag genauso, wie für mäßiges Gelände, was im Sauerland üblich ist, Waldwege mehr oder weniger befestigt. Da das Kart aus handelsüblichen Fahrradkomponenten zusammen gebaut ist mit dem zugstarken Brose Motor , habe ich mir das Kart statt eines Handicap-Rades gekauft. Allerdings musste das Lenkrad gegen einen MTB Lenker weichen. Der Lenker störte bei Treten. So lässt sich das Kart wunderbar fahren. Schutzbleche lassen sich von Fatbikes montieren, da sich die A-Head Lager anbieten, dazu geht die Beleuchtung nun beim Lenken in den Kurven mit. Die Sitzhöhe liegt mit einer 5 cm Anhebung bei 55 cm . Auch die Montage war technisch kein Problem. Die Verarbeitung des Kart-Rahmens zeugt von hoher Qualität, zusätzliche Anbauteile , wie der Gepäckträger ( 28 kg Tragkraft ) oder auch der Anhänger sind gut zu montieren. Es ist schade, dass man so wenig im Internet über das e.Go Kart erfährt. Fahren lässt es sich damit wunderbar und entspannt. Als Fahrerin mit Handicap ist es ein großes Stück Freiheit. Nur Umlaufsperren oder Quergitter auf den Radwegen sind ein Problem, aber dies betrifft aber nicht nur das Kart, sondern leider viele Radfahrer/innen mit Lastenräder ( z.B. Baboe ), Liegeräder, Rad-Anhänger oder andere Drei- oder Hanicap-Räder.

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  • 14. Oktober 2020 um 11:16
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    Hallo und vielen Dank für den interessanten Kommentar. Ich finde es wichtig, solche Erfahrungsberichte zu veröffentlichen, damit potentielle Nutzer sich ein Bild davon machen können. Gerne können sie mir Text und Bilder für einen Gastbeitrag in diesem Blog zusenden. Viele Grüße ins Sauerland, wo es sich prima Radeln lässt wie ich in letzter Zeit immer wieder entdecke!

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